Einbruchdiebstahl ist traurigerweise für Kriminelle in Deutschland nach wie vor eine lohnende Sache. Laut Polizeistatistik wird nicht einmal jeder fünfte Fall aufgeklärt. Dabei ereignet sich etwa alle vier Minuten irgendwo in Deutschland ein Einbruch. Aber nicht nur der Verlust der gestohlenen Sachen schmerzt, häufig gibt es auch Vandalismus-Schäden an Haus und Möbeln. Und das verloren gegangene Sicherheitsgefühl in den eigenen vier Wänden ist zugleich unersetzbar.
Wer vorbeugt und sein Haus oder Wohnung entsprechend sichert, kann sich vor finanziellen Schäden und unangenehmen Erfahrungen schützen. Hierbei sind es nicht immer gleich gravierende Baumaßnahmen, oft verhelfen schon kleine bautechnische Veränderungen zu mehr Sicherheit.
Schon ein paar Maßnahmen helfer Einbrecher abzuschrecken
Einbrecher suchen sich in der Regel immer eine möglichst leichte Beute. Denn je länger der Einbruch dauert, desto größer ist das Risiko, erwischt zu werden. Kriminalisten zufolge kommen ein Viertel der Einbrecher durch die Vorder- oder Hintertür und jeder zweite dringt durch Fenster, Terrassen- oder Balkontüren in das Haus ein. Diese neuralgischen Punkte sollten also entsprechend gesichert werden.
Mechanische Sperren schrecken ab
Eingangstüren und Fenster sollten mit bündig abschließenden Zylinderschlössern verschlossen werden. Einbruchshemmende Beschläge und zusätzliche Fenster- und Türsicherheitsschlösser erschweren den Zugang. Hebe- und Schiebetüren an Balkon oder Terrasse sollten mit entsprechenden Sicherungen versehen werden. Denn eine ungesicherte Balkon- oder Terrassentür lasst sich von einem versierten Einbrecher in wenigen Sekunden aufhebeln.
Gehärtetes Spezialglas erhöht in gefährdeten Bereichen die Widerstandskraft gegen Gewalteinwirkung. Rollläden sollten mit einer Roulladensicherung versehen werden, damit diese nicht hochgedrückt werden können. Kellerfenster und Luftschächte sichert man am besten mit im Mauerwerk verankerten Metallgittern.
Alarmanlagen als Ergänzung
Sinnvolle Ergänzungen für den mechanischen Schutz sind elektronische Einbruchmeldeanlagen. Experten empfehlen hier vor allem Anlagen, die bei einer ständig besetzten Wachgesellschaft stillen Alarm auslösen.
Generell gibt es zwei verschiedene Uberwachungsarten.
Bei der sogenannten „Fallenüberwachung” werden in bestimmten Zonen im und um das Haus Bewegungsmelder aufgestellt.
Bei der “Außenhautüberwachung” werden Kontaktsensoren an gefährdeten Stellen wie etwa Türen und Fenstern befestigt, die bei einem Einbruchsversuch Alarm schlagen.
Die Installation von Alarmanlagen solfte ausschließlich vom Fachpersonal vorgenommen werden. Die Experten kennen die dafür geftenden Richtlinien und helfen vor dem Kauf bei der Wahl des richtigen Anlagentyps. Beratung bieten auch die meisten Polizeidienststellen.
Aufmerksamkeit schützt vor Sicherheitstücken
Beim Verlassen des Hauses oder der Wohnung sollten alle Fenster und Türen fest geschlossen werden. Leitern, Mülltonnen oder Gartenmöbel sollten am besten weggeschlossen werden, da sie als Kletterhilfen missbraucht werden können. Zusätzlich sollte mit den Nachbarn vereinbart werden, gegenseitig ein wachsames Auge auf das andere Haus oder die Wohnung zu werfen.
Ruhe bewahren im Falle des Falles
Wer trotz Sicherheitsmaßnahmen Opfer eines Einbruchs wurde, solfte vor allem Ruhe bewahren und den Einbruch unverzüglich der Polizei und danach der Versicherung melden. Bei Verlust von EC-/Kreditkarten und Mobiltelefonen diese sofort sperren lassen.
Eine Liste mit den gestohlenen und beschädigten Gegenständen unterstützt die Ermittlungsarbeit und hilft bei einer schnellen Regulierung des Schadens.
Quelle: Uelzener Kleeblatt 09.2006